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geschichte

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Die Wissenschaftliche Gesellschaft zum Studium Niedersachsens (WiG) ging durch Namensänderung 1989 aus der am 10.Mai 1925 gegründeten Wirtschaftwissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Niedersachsens hervor und ist eng mit dem Namen Prof. Dr. Kurt Brüning verbunden. Brüning hatte sich in den 1920er Jahren an der Diskussion zur Reichsreform über ein Gutachten zur Abgrenzung eines Landes „Niedersachsens beteiligt“ (Denkschrift ¨Niedersachsen im Rahmen der Neugliederung des Reichs¨ (1929 und 1931); ¨Atlas Niedersachsen¨ (1934)). Diese Vorarbeiten hatten letztlich auch auf die Entscheidung der Britischen Militärregierung Einfluss, 1946 die ehemaligen Länder und Provinzen Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe zum Land Niedersachsen zu vereinen.

Bis 1945 war die Wirtschaftswissenschaftliche Gesellschaft die einzige Stelle, die sich mit der Erarbeitung wissenschaftlich fundierter Beschreibungen und Analysen der wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten des zu gründenden Landes Niedersachsen befasste (unter Brüning wurden bis dahin 189 selbständige Schriften von der Gesellschaft herausgebracht). Mit Gründung des Landes Niedersachsen verlor sie diese Monopolstellung. Zwar blieb bis 1970 der Satzungsauftrag der Gesellschaft zur eigenen wissenschaftlichen Forschung. Aber angesichts der inzwischen gegründeten dafür zuständigen Institutionen (Institut für Landeskunde in Göttingen, Niedersächsisches Landesamt für Landesplanung und Statistik, ab 1958: Landesverwaltungsamt, Abt. Statistik in Hannover) verlor dieser Zweck seine Bedeutung, was die Gesellschaft 1970/1973 veranlasste, durch Satzungsänderung die Funktion des wissenschaftlichen Austausches und der wissenschaftlichen Anregungen in den Vordergrund ihrer Arbeit zu stellen. Diese Funktion wurde mit Namens- und Satzungsänderung vom 22.Februar 1989 verstärkt: Unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Schramm wurde die Gesellschaft in Wissenschaftliche Gesellschaft zum Studium Niedersachsens e.V. umgegründet und neu ¨positioniert¨: Landeskunde steht zwar wie bisher im Zentrum dessen, worum sich die Gesellschaft kümmern will, aber diese wird relativ weit gefasst: Es geht der Gesellschaft nicht nur um wissenschaftliche Analysen zu ¨Land, Volk und Wirtschaft Niedersachsens¨, sondern auch um Fragen der Landesentwicklung, und die Funktion der Informationsvermittlung, Transparenz-Verbesserung und Anregung zu Fragen der Landesforschung steht weiterhin im Zentrum der Arbeit.

Die WiG fördert ihre Ziele erstens über Tagungen zu Themen der Landeskunde und Landesentwicklung, zweitens über die Vernetzung von Wissenschaftlern, die an solchen Themen arbeiten (z.B. über Überblicke der Forschungsthemen, über den Aufbau von Forschungsnetzwerken) und drittens über die Veröffentlichung von Forschungs- und Tagungsergebnissen in der Zeitschrift Neues Archiv für Niedersachsen. Diese in allen größeren öffentlichen Bibliotheken zugängliche Zeitschrift wurde 1940 als Archiv für Landes- und Volkskunde von Niedersachsen gegründet, 1944 eingestellt, 1947 als Neues Archiv für Landes- und Volkskunde von Niedersachsen wiedergegründet. Sie erschien unter wechselnder redaktioneller Verantwortung bis 1990 an den Verlagsorten Bremen, Göttingen und Hannover, danach im Selbstverlag der WiG in Hannover. Sie heißt nun Neues Archiv für Niedersachsen. Zeitschrift für Stadt-, Regional- und Landesentwicklung. Seit 2014 wird die Zeitschrift vom Wachholtz-Verlag (Neumünster und Hamburg) verlegt und vertrieben.

siehe hierzu: Annedörthe Anker und Rainer Ertel: Zur Geschichte der Wissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Niedersachsens und des „Neuen Archivs für Niedersachsen“, in Neues Archiv für Niedersachsen 2/1996, 23-30.