Hero
p

positionen > Erneuerbare Energien

Kann der Norden von der Energiewende profitieren?

Der Norden Deutschlands wird nach allen vorliegenden Szenarien aufgrund seiner spezifischen Standortvorteile von den Entwicklungen der Endergiewende besonders profitieren. Dafür sprrechen Faktoren, wie die Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien, Importinfrastrukturen, Speicherkapazitäten und Flächenverfügbarkeit. Die Zahl der großen im Aufbau befindlichen oder geplanten Wasserstoffprojekte an den Küstenstandorten ist entsprechend hoch, gleichzeitig auch die Hoffnung auf die Ansiedlung von Industrieunternehmen als Abnehmer von Wasserstoff. Wasserstoff kann dabei durchaus ein wichtiger Treiber des regionalen Strukturwandels sein. Zwar ist die Verfügbarkeit von Wasserstoff nicht der einzige Standortfaktor ist, aber wenn den Unternehmen in von Wind und Photovoltaik dominierten Regionen dezentrale sektorübergreifende Wasserstofflösungen ermöglichen und diese gefördert werden, kann diese Technologie in Verbindung mit anderen Standortfaktoren (z.B. Verfügbarkeit von Fachkräften) zu einem Motor der wirtschaftlichen Entwicklung werden.

Bisherige Untersuchungen zur Bedeutung von regionalen Standortfaktoren lassen aber nicht den Schluss zu, dass Energieverfügbarkeit a priori eine besonders hohe Priorität als Standortfaktoren genießt. Im 21. Jahrhundert ist nicht Energie, sondern Wissen die Schlüsselressource. Zukunftsweisende Standortfaktoren für Unternehmen die Verfügbarkeit von Fachkräften, digitaler Infrastruktur, Gewerbeflächen sowie Luft- und Umweltqualität, Verkehrsanbindung, Bildungseinrichtungen und Fördermittel.

Dr. Arno Brandt
Leitender Redakteur des Neuen Archivs für Niedersachsen
Mitglied des Vorstandes der WIG
gro.xobliamobfsctd@tdnarb.onra.rd